Was tun, wenn der Gartenboden im Winter matschig ist und im Sommer hart wie Beton?

Lehmboden verbessern und auflockern.

Diese Schritte kannst du vornehmen, um den Lehmboden zu verbessern und aufzulockern.

Kennst du das Problem?: Dein Gartenboden ist im Winter sehr matschig, du kannst die Wiese kaum betreten, Nässe staut sich und im Sommer wird er hart wie Beton, sodass du mit der Spitzhacke ran musst?

Das spricht dafür, dass du einen Lehmboden hast mit einem zu hohen Tonanteil. Lehm ist prinzipiell sehr gut, denn er hat eine hohe Fruchtbarkeit und kann Wasser gut speichern. Jedoch kommt es bei einem zu hohen Tonanteil dazu, dass der Boden sehr verdichtet und dadurch für dich als Gartenbesitzer sehr schwer zu bearbeiten ist. Wenn du schon Probleme hast, mit deinen Geräten durch den Boden zu kommen, kannst du dir sicher vorstellen, wie schwer es Pflanzen haben, mit ihren Wurzeln durch den Boden zu kommen.

Es gibt ein paar Pflanzen, die damit zurechtkommen. Jedoch ist deine Auswahl auf ein paar Pflanzen beschränkt. Wenn du schöne Blumenbeete mit Stauden gestalten möchtest, legen wir dir ans Herz deinen Gartenboden zu verbessern, sodass du eine große Auswahl an Pflanzen hast und deinem vielseitigen Staudenbeet nichts mehr im Wege steht.

Diese Bodenverbesserung ist schon nicht ohne und bedeutet zunächst viel und vor allem harte Arbeit – ich finde aber es lohnt sich. Um deinen Boden langfristig aufzulockern und zu verbessern, bedeutet das für dich, dass du einmal am Anfang richtig ran musst (umgraben und organisches Material/ Sand einarbeiten) und dann jedes Jahr wieder entsprechendes Material in die Oberfläche einarbeitest, da der Boden immer dazu tendiert zur Ursprungsform zurückzukehren. Damit deine erste schwere Arbeit also nicht umsonst war, ist eine jährliche Zufuhr von organischen Materialien und Sand empfehlenswert, so kannst du deinen Gartenboden langfristig in Schuss halten.

Wir empfehlen dir das große Umgraben im Herbst zu machen. Im Herbst, nachdem bereits etwas Regen gefallen ist, ist der Boden besser zu bearbeiten als im Sommer, wenn er betonhart ist. Außerdem platzen im Winter durch Frost meist die gelockerten Lehmteile auf, was ebenfalls zu einer Lockerung des Bodens führt. Dafür musst du im Herbst also die Vorarbeit leisten, welche bedeutet… 

In 4 Schritten den Lehmboden verbessern:

  1. Die Fläche von Wildkräutern (Unkräutern) oder Rasen befreien.
  2. Den Boden gut spatentief umgraben und dabei auch letzte Wildkräuter entfernen.
  3. Große Erdbrocken mit dem Spaten zerkleinern.
  4. Organisches Material und Sand in den Boden einarbeiten.

Als organisches Material eignet sich zum Beispiel Kompost, vielleicht hast du ja welchen zuhause? Ansonsten kannst du Komposterde auch in der Gärtnerei kaufen. Reifer Kompost hilft dabei Hohlräume im Boden zu schaffen, und sorgt außerdem für viele Nährstoffe.

Sand sorgt dafür, dass dein Boden nicht mehr so stark aneinander pappt und verdichtet und macht den Boden durchlässiger.

Beim Sandkauf solltest du darauf achten, dass er keinen Lehm beinhaltet, den hast du ja schon genug im Garten. 😉 Bei Bausand ist meist auch Lehm mit drin. Leider ist Sand nicht so günstig, es lohnt sich aber in der Kombination mit Kompost. (Quarzsand eignet sich zum Beispiel)

Wieviel Sand du einarbeiten solltest, hängt davon ab, wie stark verdichtet dein Boden ist und wie hoch der Tonanteil ist.

Der perfekte Gartenboden besteht aus den drei mineralischen Bestandteilen Ton, Sand und Schluff, die in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Eine allgemeine Aussage zu machen, ist schwierig, da jeder Boden anders ist und es individuell betrachtet werden muss. Als grobe Idee: Ich halte mich immer an die Faustregel 1 Schubkarre Sand pro Quadratmeter. (Eine Schubkarre Sand umfasst grob 80 -120 Liter)

Wie du siehst – ist das nicht gerade wenig. Wenn du zu wenig Sand und Kompost einarbeitest, wäre das schade und deine harte Arbeit wäre im Zweifel nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Deshalb gilt hier das Motto, wenn schon, denn schon! 😉

Wenn du die Schritte abgehakt hast, hast du deinen Boden schon mal optimal vorbereitet und eine gute Basis geschaffen. Jetzt heißt es einpflanzen und dran bleiben.

Ich kann dir empfehlen, jeden Frühjahr Kompost oberflächig in den Boden einzuarbeiten (mit der Harke). Wenn du kontinuierlich dran bleibst, hast du langfristig von deinem Boden was und er kehrt nicht zu seiner Ursprungsform zurück (dazu tendiert der Boden nämlich leider gerne).

In ganz „schlimmen Fällen“ – solltest du dir überlegen, ob es nicht Sinn macht, den oberen Boden abzutragen und gegen neue Erde auszutauschen. Und je nach Ursache des Problems kann auch die Anlage einer Drainage nötig sein. Hierfür solltest du dir einen Landschaftsgärtner zu Rate ziehen.

 Wir hoffen wir konnten dir damit Mut machen, deinen Lehmboden anzugehen. Such dir am besten erstmal eine kleinere Stelle im Garten aus, vielleicht ein Blumenbeet? Und starte damit, probiere es aus und schau, ob es sich bei deinem Boden lohnt oder ob das Problem tiefer sitzt? (Drainage…)

Bei Erfolg –  kannst du dich dann Stück für Stück im Garten vorarbeiten. Lass dich bitte nicht von der Arbeit abschrecken, es lohnt sich, wenn dann in ein paar Jahren dein Staudenbeet sprießt.

Wir sind gespannt von deiner Erfahrung zu hören!

Deine Julia