Hi Gartenfreund,
wir sind beim 4. Teil des 5-Punkte-Plans angekommen. Das heißt Schritte 1 bis 3 solltest Du bereits abhaken können:
- Du weißt, welcher Gartentyp du bist und welche Formen du in deinem Garten einsetzen kannst. ✅
- Du beherzigst unsere 8 goldenen Gestaltungsregeln für die Gestaltung deines Gartens. ✅
- Du weißt, was dein Garten aktuell hergibt und wo du hin möchtest:
- Du kennst ihn in und auswendig und hast alle Teilbereiche analysiert. ✅
- Deine Wunsch- und Prioritätenliste ist erstellt ✅
Dann bist du nun bereit deinen Gartenplan zu zeichnen. Sehr cool!
Denke aber immer da dran: Ein Garten braucht Zeit und ist auch nicht von heute auf morgen geplant. Wenn Du noch nicht soweit bist, oder du vielleicht unsicher bist: Du kannst auch immer einen professionellen Gartengestalter zu Rate ziehen. Wenn ein Profi mal für ein, zwei Stunden vorbei kommt, sich deinen Garten anschaut, und dir bei der Strukturierung mit seinen Gedanken hilft, kann das eine sehr große Hilfe sein. Die Kosten auf Stundenbasis sind dann auch sehr überschaubar. Frag einfach mal nach! Viele bieten das an.
Bevor es los geht: Ich kann dir ans Herz legen, lege deinen Perfektionismus jetzt an die Seite. Der wird dich sonst sehr frustrieren und das Ganze wird dir keinen Spaß machen. Ich bin auch gerne übereifrig und will alles sofort perfekt haben, aber es gibt nicht umsonst Gartenlandschaftsarchitekten, die Stunden an einem Plan sitzen und dafür jahrelang studiert haben.
Tipp: Bevor du mit dem Zeichnen startest, mache ein paar Fotos von deinen aktuellen Gartenbereichen und drucke sie aus, die kannst du verwenden, um mal etwas direkt ins Foto einzuzeichnen. Das kann sehr helfen für Deine Vorstellungskraft.
Was Du an Material benötigst:
- Millimeterpapier (für den Grundstücksplan)
- Transparentpapier/ Pauspapier (mind. 40g/qm)
- Klebeband (um die Papiere miteinander zu fixieren)
- Ein Roll-Lineal
- Geodreieck
- Zirkel oder Kreisschablone
- Bleistifte (hart & weich)
- Radiergummi
- Filzstifte & Marker (in natürlichen Farben: grün, braun, beige, blau…)
- Fineliner (für bspw. Details im Plan)
- Buntstifte (ebenfalls in natürlichen Farben)
Den richtigen Maßstab finden:
Du musst schauen, dass Du für deinen Garten den besten Maßstab findest. Abhängig von deiner Gartengröße, wähle den Maßstab so, dass er auf ein einziges Papier passt.
Passende Maßstäbe könnten sein:
- 1 cm auf deinem Blatt = 50 cm (0,5 Meter) in deinem Garten {Kleine Gärten}
- 1 cm auf deinem Blatt = 100 cm (1 Meter) in deinem Garten {Normale Gärten, bis 500 QM)
- 1 cm auf deinem Blatt = 200 cm (2 Meter) in deinem Garten
- 1 cm auf deinem Blatt = 500 cm (5 Meter) in deinem Garten
- 1 cm auf deinem Blatt = 1000 cm (10 Meter) in deinem Garten
Jetzt geht’s los.
Dein Grundrissplan, den du dir bereits erstellt hast beim Abmessen deines Gartens (Teil 3 unseres 5-Punkte-Plans), ist die Basis für deinen Gartenplan. Nimm diesen Plan nun, und lege Transparentpapier drüber (Du möchtest Deinen Grundstücksplan auf keinen Fall direkt „bemalen“, das wäre viel zu schade, du weißt ja, wie viel Arbeit das war, deswegen das Transparentpapier)
Fixiere nun die beiden Papiere mit dem Klebeband, sodass es nicht verrutschen kann und zeichnen dein Haus nach. Werde hier auch konkreter und ergänze die Räume deines Erdgeschosses (wie Küche, Wohnzimmer etc.), Fenster und Türen (verwende einfach leichtere Linien dafür).
Erinnerst du dich noch an deine Prioritätenliste?
Endlich kommt sie ins Spiel. Ergänze auf dem Plan all deine gewünschten Elemente, wie Terrassen, Sitzplätze, Gartenhaus, Wasserbereiche, Spielplätze, Beete undundund. Spiel ein wenig rum, probiere aus, bis zu zufrieden mit der Platzierung der einzelnen Elemente bist.
Ein Tipp zu Terrassen, denn die haben alle im Garten: Die Terrasse direkt am Haus, am besten in der Nähe deiner Küche, nutzt du meist zum Essen, da du sonst beim Tischdecken jedes Mal eine komplette Wanderung durch deinen Garten unternehmen müsstest. Das wäre sehr unpraktisch. Sprich, das ist deine große Terrasse, denn du brauchst Platz für Tische und Stühle. Genau andersherum verhält es sich mit weiteren Terrassen, die vielleicht eher ein gemütlicher Leseplatz sein sollen. Plane diese nicht zu groß ein, das würde die Gemütlichkeit wegnehmen.
Beachte beim Zeichnen, Punkt 1 unseres 5-Punkte-Plans, welche Formen du verwendest, denn diese entscheiden über deinen Gartenstil. Wird es eine eckige, geradlinige Terrasse oder doch ein organisch, natürlicher Sitzbereich?
Deine verschiedenen Elemente sollten Gartenräume ergeben, die deinen Garten strukturieren.
Mit Pflanzen, insbesondere höheren Pflanzen schaffst du die Abgrenzung dieser Bereiche: Nutze dafür z.B. Bäume, Hecken, Sträucher oder Gräser, die den Rahmen geben.
Diese einzelnen Räume gilt es nun zu verbinden: mit Wegen!
Auch bei den Wegen ist die Form entscheidend.
Wenn du zufrieden mit deinem Plan bist, darfst du endlich kolorieren. Farbe macht den Plan erst so richtig schön und umso mehr Lust auf deinen Garten und motiviert dich für dein großes Ziel.
Arbeite mit deinen bunten Stiften, nutze Schraffierungen für die verschiedenen Materialien, und stelle auch Schatten dar, von beispielsweise Bäumen.
Ein letzte Tipp: Schau dir ein paar Gartenpläne von Profis im Internet an, das hilft und gibt dir eine noch bessere Idee, wie du gewissen Elemente darstellen kannst. Druck dir außerdem am besten die 8 goldenen Gestaltungsregeln aus und lege sie neben deinen Plan, das hilft enorm, um sich an gewissen Grundprinzipien zu halten, die man schnell wieder vergisst.
Viel Spaß beim Zeichnen!
Grüne Grüße
Julia
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